Es ist Gründonnerstag, und überall ist Stau. Stau in der Stadt, Stau auf der Autobahn, Stau auf der Landstraße und auch Stau in Karlsruhe. Nun ja, wollen ja auch Tausende Menschen nach Karlsruhe. Die Größen der Hallen beeindrucken diejenigen, die noch nie bei Grenke waren. Hier ein Blick in eine Richtung in einer der beiden Hallen:

Vor allem ist es hier allerdings kalt. Das Wetter ist gewöhnungsbedürftig, und unter der Klimaanlage zieht es ständig kalt, sodass im Verlauf der Partie viele voll angezogen am Brett sitzen werden. Die Partien beginnen später als geplant, aber in Anbetracht der großen Turniere eigentlich dann doch früh. Im Freestyle gibt es 0 Minuten Karenzzeit: Sobald die Stellung ausgelost ist, müssen alle am Brett sitzen. Auch hier in der zweiten Halle, obwohl hier die Runden knapp zehn Minuten später losgehen.

Apropos Freestyle: Wie schon zu sehen, ist die aufgebaute Stellung logisch, aber überraschend:

So stehen alle Figuren bereit, und sobald die ausgeloste Stellung angebeamt wird, beginnt das Wettrennen im Aufbauen und schnell Analysieren. Die Partie in der ersten Runde spielte Christopher gegen GM Dimitrij Kollars. Leider hat unser Plugin für Partien ein Problem mit 960-Stellungen, daher hier der Link zur Studie auf Lichess: https://lichess.org/study/DS0uywPA/YlJlqcag#0

Nach dem ersten Tag steht es:

• Christopher, Bayastan, Lloyd (mit GM Georg Meier einen noch härteren Gegner als Christopher erwicht), Alexis, Oleg, Harshill, Wilhelm, Helena, Aurelia, Emily haben 0 Punkte
• Medhansh, Sarah haben 0,5 Punkte
• Sepas hast 1 Punkt

Gestern, mit insgesamt 2/13 Punkten, war eigentlich schon der Tag ohne Spaß; am Karfreitag konnte es somit für unsere Spieler:innen nur bergauf gehen. Ein moderater Rundenbeginn um 10:00 hat sicherlich gut getan, denn mindestens meine Wenigkeit hat bis gestern um 23:30 gespielt (und verloren), danach noch per Lieferdienst etwas gegessen und sehr müde ins Bett gefallen.

Aufreger am Hotelbuffett gab es auch bereits; viele wohnen direkt im Novotel, wo auch die Weltspitze wohnt. Weltspitze heißt aber nicht deutsche Spitze, und so sind wir heute mit Matthias Blübaum und den Svanes zum Spielort gelaufen.

Zuerst verfolgen wir heute Emilys Partie mit schwarz aus der dritten Runde. Ihr Gegner ist ungewertet gewesen, wie knapp 40% aller Teilnehmer:innen im C-Open. Eine Wundertüte also, der genauso wie sie zu dem Zeitpunkt einen Punkt aus zwei Spielen hatte. Dabei hier die Warnung: Ich habe beim Partieformular einige Teile raten müssen. Ein Klick auf die Züge öffnet ein kleines Diagramm.

Außerdem schauen wir heute in Marians dritte Runde; er ist zwar schon etwas länger nicht mehr im Kader, aber auf der Jagd nach einer IM-Norm mit bis dahin 2 aus 2.

Und zuletzt noch der Stand nach Runden zwei und drei:

• Sepas hat 3 Punkte.
• Bayastan, Emily, Aurelia haben 2 Punkte.
• Lloyd, Medhansh haben 1,5 Punkte.
• Christopher, Alexis, Oleg, Sarah, Wilhelm, Helena haben 1 Punkt.
• Harshill hat 0 Punkte.

Der Ostersamstag ist jeher ein Tag mit Identitätskrise: Mitten zwischen Feiertagen überrascht er jedes Jahr und löst einen Sturm auf die Supermärkte aus. Bevor ich mich zu einem solchen begab, fing es schon an, als wir heute den Schrank öffneten und darin eine Spüle und zwei Kochplatten vorfanden. Beim Frühstücken zwischen alten Gemälden und Horrorpuppe wurde es nur leicht besser, und schließlich war es heute bis einschließlich nach der 4. Runde (also zwischen Morgen- und Nachmittagsrunde) möglich, vom normalen Turnier ins Freestyle zu wechseln.

Nun denn, die Krisen waren überwunden und knapp 50 Spieler:innen sind gewechselt. Das hat eine moderate Verzögerung mit sich gebracht; es war aber auch eine überraschende organisatorische Entscheidung, einen solchen Wechsel zwischen dem Ende der vierten Runde und dem Anfang der fünften Runde zu erlauben, wo schon normalerweise kaum Zeit dazwischen ist.

Das Wetter ist vorbildlich besser geworden, strahlender Sonnenschein und knapp 20°C; leider kaum zu genießen für die, die gut und gerne acht Stunden am Brett sitzen. Und apropos „am Brett“: Heute verfolgen wir erst Sarahs Partie aus der vierten Runde, dann Sepas‘ Partie aus der fünften Runde. Wie auch davor gilt: Einfach auf einen Zug klicken, dann öffnet sich ein Fenster mit dem Diagramm; danach die Pfeiltasten benutzen oder selbstständig weiterklicken.

Und noch zu Sepas:

Zwei erfolgreiche Partien, die Hoffnung auf mehr erlauben. Nach den heutigen Runden sind die Punkte wie folgt verteilt:

• Bayastan, Sepas und Aurelia haben 4 Punkte
• Helena hat 3 Punkte
• Sarah und Emily haben 2,5 Punkte
• Christopher, Lloyd, Alexis, Oleg und Medhansh haben 2 Punkte
• Wilhelm hat 1 Punkt
• Harshill hat 0,5 Punkte

Zu Bayastan lasse ich abschließend noch den Link da, wie er in starker beidseitiger Zeitnot den frisch gebackenen IM Bennet Hagner niedergerungen hat. Das Mittelspielt enthält viele strategische Motive, die mir (noch) zu hoch sind, und das Ende hat einige schöne Taktiken.

Der letzte ganze Tag in Karlsruhe fing wieder mit äußerst gutem Wetter an, welches leider zu leichtem Niesel wechselte. Drinnen in den Hallen waren einige komische Vögel eingetrudelt: Wer kommt zu einem Schachturnier mit eigenem Wasserkocher, oder isst die Gummibärchen in der Packung wie ein Stückchen von der Bäckerei, statt sie einfach einzeln zu essen?

Im Freestyle A führt Magnus Carlsen mit 7/7 vor Mamedov und Esipenko mit 6/7, dazu noch ein Kommentar von Klaus Bischoff weiter unten. Die anderen Turniere sind alle noch nicht so klar, aber bei denen spielt Carlsen ja auch nicht mit.

Heute verfolgen wir Medhanshs Partie aus der siebten Runde:

Ebenso Helenas Partie aus der siebten Runde:

Morgen sind die letzten beiden Runden, und dann geht’s schon wieder nach Hause. Der aktuelle Stand ist:

• Sepas hat 5,5 Punkte
• Bayastan und Emily haben 4,5 Punkte
• Sarah und Aurelia haben 4 Punkte
• Oleg und Helena haben 3,5 Punkte
• Christopher, Lloyd, Alexis und Medhansh haben 3 Punkte
• Harshill hat 2 Punkte
• Wilhelm hat 1,5 Punkte

Sepas ist aktuell auf Rang 5 der Wertung für Jahrgang 2011 und jünger im B-Open, bei den anderen sieht es bzgl. Preisränge mau aus.